Reduzierung der nächtlichen Beleuchtung

Antrag:

Eine sparsame Beleuchtung spart vor allem Energie und Geld, schützt aber auch Insekten, Vögel und Fledermäuse und ist ein Beitrag zur Gesundheit, eine klassische win-win-Situation also.

Deshalb hat die Bürgerinitiative Ansbacher Parteiloser folgende Anträge an den Ansbacher Stadtrat gestellt:

1. In allen Ortsteilen (soweit rechtlich und technisch möglich) wird die Straßenbeleuchtung in der Zeit zwischen 0:30 und 4:30 abgeschaltet, ebenso in reinen Wohngebieten der Stadt außerhalb der Ortsteile. Sollte derzeit noch keine Trennung der Straßenbeleuchtung aus technischen Gründen möglich sein, soll diese baldmöglichst herbeigeführt werden.
2. In den an die Ortsteile angegliederten Gewerbe- bzw. Industriegebieten wird auf eine Beleuchtung zwischen 23:00 und 4:30 Uhr verzichtet. Bei Betriebsstätten im Drei-Schicht-Betrieb sollte auf eine Abschaltung der Straßenbeleuchtung verzichtet werden.
3. Auf eine Anstrahlung von Sehenswürdigkeiten wird in den Monaten März bis Oktober verzichtet. Ausnahmen können bei festlichen Ereignissen (z.B. Bachwoche, Rokokospiele oder Altstadtfest) hingenommen werden. Gemäß Begleitgesetz „Rettet die Bienen“ ist die Fassadenbeleuchtung sowieso ab 23:00 Uhr abzuschalten.

Bei konsequenter Umsetzung beträgt das Einsparpotential einige 100.000.- Euro im Jahr.

Die Energiekosten (hier Strom für Beleuchtung) der Stadt Ansbach sind in diesem Jahr immens gestiegen. Damit tragen die Kosten für Strom dazu bei, dass die Verschuldung der Stadt steigt und Mittel für andere notwendigen Investitionen fehlen.

Aufgrund der Lage auf dem Energiemarkt und der von der Bundesregierung geplanten Abkehr von der Abhängigkeit des Rohstoffexports (insbesondere aus Russland) ist davon auszugehen, dass die Rohstoff- und Energiepreise auf einem hohen Niveau bleiben.

Um die Ziele des Klimaschutzes zu erreichen ist neben dem Ausbau der regenerativen Stromerzeugung die Einsparung das Mittel der Wahl.

Hierzu sollte auch die Stadt Ansbach ihren Beitrag leisten.

Seit Dezember 2021 setzt die Stadt auf Antrag der BAP in den drei Ortsteilen Wallersdorf, Käferbach, Dornberg eine teilweise Abschaltung der Straßenbeleuchtung um. Eine Umfrage bei den Bürgern dieser Gebiete zeigte, dass die Reduzierung der nächtlichen Beleuchtung auf große Zustimmung stößt und keine Einschränkungen damit verbunden sind.

Ärzte bestätigen, dass die Reduzierung der nächtlichen Beleuchtung, die für viele Menschen störend empfunden wird, auch einen Beitrag zur Gesundheit darstellt. Die natürliche Dunkelheit hat einen positiven Einfluss auf das Schlafverhalten.

Fluginsekten werden von künstlichen Lichtquellen angezogen und sterben durch Erschöpfung oder als leichte Beute, wenn sie nicht alleine schon durch die Hitze verbrennen. Zusätzlich werden sie durch Lichtschneisen in ihrer Ausbreitung gebremst. Der dadurch fehlende genetische Austausch innerhalb zergliederter Insektenpopulationen reduziert deren Widerstandsfähigkeit gegen andere negative Umwelteinflüsse.
Wenn die Fluginsekten fehlen, gerät die gesamte Nahrungskette in Gefahr: Blumen und Bäume werden nicht mehr bestäubt und vielen Vögeln und Fledermäusen fehlt die Nahrungsgrundlage.
Die beantragten und vorgeschlagenen Maßnahmen kommen auch den Fledermäusen zugute, da einige Arten beleuchtete Gebiete meiden. Eine intensive nächtliche Beleuchtung zerstört die Jagdreviere bzw. gehen Nahrungshabitate verloren, insbesondere wenn Gehölze oder Gewässer beleuchtet werden.

UVKA – Antrag Lichtreduzierung 20220322