Hat Ansbach die Zukunft bereits hinter sich ?

Mit diesem Motto hat die Bürgerinitiative Ansbacher Parteiloser e.V. am 23. Oktober 2013 im Kunsthaus Reitbahn zu einer Podiumsdiskussion eingeladen.

Als imaginäres Datum wurde zur Vorausschau das Jahr 2027 gewählt. Circa 40 Zuschauer verfolgten interessiert den Verlauf mit den Podiumsteilnehmern.

Der Moderator Bernhard Wolf leitete die fünf Teilnehmer, Prof. Dr. Walter Kiel, Hochschule Ansbach, Demografie; Karl Wagner, Seniorenresidenz Ansbach; Hannes Hüttinger, Bürgermeister: Christine Volland, Obermeisterin der Bauinnung und Jordan Lee Rinehart, Bundesfreiwilligendienstes beim Stadtjugendring durch die Veranstaltung und durch die Diskussion.

Zusammengefasst wurde gesagt, dass die demoskopischen Daten für Ansbach keinerlei Anlass zur Besorgnis bieten.

Herr Professor Dr. Kiel hat knapp und deutlich aufgezeigt, dass der Rückgang der Geburtenrate verbunden mit der Verlängerung der Lebenserwartung ist. Voraussichtlich bleibt die Einwohnerzahl gleich. Allerdings müsse Ansbach für Leute im erwerbsfähigen Alter attraktiv bleiben. Für Senioren müssten die Angebote ausgebaut werden und die Alterssicherung muss 2027 bestehen.

Herr Karl Wagner betrachtete den gesellschaftlichen Wandel mit Sorge. Er meinte, die Rentenfall besteht schon seit 30 Jahren, ohne dass sich etwas getan hätte. Infrastruktur für „Alte“ – angefangen von Bordsteinabsenkungen bis hin zu Begegnungszentren – sei noch zu leisten. Auch die Solidarität zwischen den Älteren ist gefordert.

Herr Hannes Hüttinger betonte, dass sich die Kommune stärker auf die Lebensentwürfe der älteren Mitbürger einstellen müsse. Begründung ist die dann existierende Alterspyramide. Angebote dafür sind zu schaffen: bei Bildung, Gesundheit, und Kultur. Nicht zu vernachlässigen sind Barrierefreiheit und Förderung ehrenamtlicher Tätigkeiten.

Die Bauunternehmerin Frau Christine Volland sah eine Mangel an bezahlbaren und barrierefreien Wohnraum. Allerdings bedarf es einer entsprechenden Förderung, weil die allgemeinen Kosten gestiegen sind.

Der Vertreter des Stadtjugendringes Herr Jordan Lee Rinehart sprach über die Schwierigkeit, sich zwischen Ausbildung und Beruf zu entscheiden. Auf die Frage des Publikums, warum er nicht oder zu wenig an demokratischen Einrichtungen teilnimmt, begründete er dies mit den stark gestiegenen Anforderungen in der Ausbildungszeit.

Das Publikum interessierte sich noch für bezahlbaren Wohnraum, der auch von Geringverdienern genutzt werden kann. Hier blieb offen, wie viele städtische Wohnungen, eventuell zum Kauf, ins Kalkül dieser Anforderung gezogen werden können.
Abschließend war durch die Diskussion ersichtlich, dass viel Augenmerk und Tun notwendig ist, um das Datum 2027 „störungsfrei“ zu erreichen.
(Anmerkung des Moderators: Auch werden sich Organisationsformen ändern müssen.)