Pressemitteilung von Oberbürgermeisterin Carda Seidel

Die Kritikpunkte der Chefärzte des Ansbacher Klinikums müssen zum Wohl des Gesamtunternehmens ernst genommen und vollständig aufgearbeitet werden

„Die Art, wie man derzeit mit den Ansbacher Chefärzten, verdienten und oft langjährigen Mitarbeitern des Klinikums, in der Öffentlichkeit umgeht, halte ich nicht für besonders konstruktiv, ja eher schädlich für das Unternehmen“, so Oberbürgermeisterin Carda Seidel.
„Natürlich ist es in der aktuell schwierigen Situation des ANregiomed – grundlegende Umstrukturierung, hohe Defizite, Millionenbeträge die durch die Träger ausgeglichen werden müssen und große anstehende Baumaßnahmen – nicht angenehm, wenn elf Chefärzte unterstützt durch 69 weitere Ärzte und damit fast die gesamte Ärzteschaft des Schwerpunkthauses in Ansbach ihr Vertrauen zum Vorstand in Frage stellt. Trotzdem oder gerade deshalb ist es aber wichtig, die Kritik ernst zu nehmen und sämtliche Kritikpunkte sorgfältig aufzuarbeiten. Dies insbesondere auch, da sich die Ärzte, wie von diesen nun bereits mehrfach bekräftigt, aus Sorge um die Zukunft des Klinikums und ANregiomed nichtöffentlich an den Verwaltungsrat, als das zuständige Kontrollorgan, wandten und weil sie mehr in den Umstrukturierungsprozess eingebunden werden wollen, um so einen stärkeren Beitrag zur Gesundung des Unternehmens leisten zu können.
Es daher unverständlich und nicht zielführend, den Chefärzten nun öffentlich zu unterstellen, dass sie nur ihre eigenen Vorteile wahren, sich Veränderungen entgegenstellen oder gar ihren Vorstand mobben wollen. Wenig hilfreich für eine sinnvolle Aufarbeitung der Angelegenheit und Beruhigung der Lage im Haus ist es zudem, mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen zu drohen, die Chefärzte dazu bringen zu wollen, ihre Erklärung zu widerrufen oder womöglich ein „Bauernopfer“ zu suchen. So wird keiner der angesprochenen Punkte verbessert, Vertrauen nicht wiederhergestellt und die Chance, die in der Aufarbeitung der Kritik liegt, verschenkt.
Was den Verwaltungsrat angeht, so ist es unsere Pflicht, die Aufsicht über das Unternehmen ANregiomed zu führen. Das heißt auch, Dinge kritisch zu hinterfragen und aufmerksam das Wohl des Unternehmens und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Auge zu haben.
Das sollten wir sehr ernst nehmen und die von den Chefärzten angeführten Kritikpunkte, auch die, die den Vorstand betreffen, objektiv und vollständig aufklären. Denn gerade in der jetzigen, schwierigen Situation des Unternehmen ist es unverzichtbar, dass alle fruchtbar und vertrauensvoll zusammenwirken. Nur so können wir unser erklärtes Ziel erreichen, eine umfassende und hochwertige Gesundheitsversorgung für Stadt und Landkreis Ansbach in kommunaler Hand auch in Zukunft zu sichern. Dafür und für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens, die mit ganz viel Engagement sehr gute Arbeit leisten, setzte ich mich ein.
Diese müssen noch viel mehr in den Umstrukturierungsprozess einbezogen und mitgenommen werden. Ich erwarte, dass, wie bei der Fusion vereinbart, das Schwerpunktkrankenhaus deutlicher gestärkt wird und die Grundversorgungshäuser sinnvoll ausgestattet werden. Zudem erwarte ich, dass vom Vorstand gemachte Prognosen und Ankündigungen in finanzieller und struktureller Hinsicht Bestand haben und eine deutlich spürbare Verbesserung der finanziellen Lage des Unternehmens ANregiomed bereits in den nächsten Monaten herbeigeführt wird.“

Stadt Ansbach                                                                                                              Johann-Sebastian-Bach-Platz 1
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