Horst Merck (1942-2024) – Erinnerungen

Horst Merck (1942-2024) – Erinnerungen
Vernissage: Freitag, 16. Mai, 19 Uhr
Im Kunsthaus R3
Reitbahn 3, 91522 Ansbach

Die Ausstellung ist geöffnet vom Samstag 17.5.2025 bis Donnerstag 22.05.2025
Öffnungszeiten
SA, SO: 10–13, 14–17 Uhr
MO, DI, DO: 12–17 Uhr
MI: 11–16 Uhr

Mit der Ausstellung der Kunstwerke von Horst Merck, die er dem Ansbacher Tierheim vermacht hat, wird ein repräsentativer Ausschnitt seines künstlerischen Schaffens dargestellt.
Horst Merck wurde am 21. Februar 1942 in Linz im Sudetenland geboren. Sein leiblicher Vater überlebte den Krieg nicht. Als Flüchtling kam er mit seiner Mutter nach Ansbach und sie fanden in der Maximilianstraße 42 eine Bleibe. Seine Mutter Anni lernte hier in der Likörfabrik J.W. Merck Kurt Merck kennen. Nach der Heirat zog die neue Familie in die Endressstraße, wo Horst Merck zusammen mit seinen Eltern bis in die 80ger Jahre lebte, bevor er ein altes Gebäude in der Karolinenstraße kaufte und sanierte. Hier verstarb er am 8. Januar 2024.
Horst Merck absolvierte bei dem Ansbacher Betrieb und Verlag Brügel eine Lehre als Schriftsetzer und Buchdrucker, die er beide als Geselle und anschließend mit einem Meistertitel als Schriftsetzer abschloss. Nach dem Ende der Firma Brügel holte Horst Merck seine Fachschulreife in der Berufsaufbauschule nach und studierte anschließend Grafik und Design. Schon bald danach – kaum 30 Jahre alt – wurde er als Fachlehrer und Werkstattleiter bei der renommierten Nürnberger Akademie der Bildenden Künste angenommen.
Im Sommer 1977 nach unserem Austritt aus der SPD hatten Horst Merck und Hannes Hüttinger die Idee eine Gruppierung zu gründen, die Kommunalpolitik ohne die Zwänge der Parteien betreiben kann. Schwerpunkte sollte der Denkmalschutz und die Umweltpolitik, aber auch Demokratie und Bürgernähe sein. So entstand die Bürgerinitiative Ansbacher Parteiloser (BAP).
Die Gemälde von Horst Merk sind keine spontanen Schöpfungen. Hier wird der Schriftsetzer und Drucker deutlich. Er geht beim Malen sehr planmäßig und kontrolliert vor. Die Kategorien Farbe, Komposition, Raum dienen nicht der Abbildung unserer Wirklichkeit und Natur, sondern sie dienen einer eigenen Bildwirklichkeit. In seinen Bildern zeigt er uns eine Harmonie parallel zur Natur.
In diesem Zusammenhang finden sich drei große Arbeitsfelder, mit denen er beschäftigt war und auf die er immer wieder im Laufe seiner künstlerischen Arbeit zurückkam.

Die Abstraktion


Es sind die Landschaftsbilder mit Horizontlinie, Erd- und Himmelszone. Es sind rätselhafte Landschaften, die an die Oberfläche fremder Planeten erinnern. Fremdartige, oft undefinierbare organische Formgebilde entfalten sich. Alles Wahrnehmbare vermischt sich, wie in einem Traum, zu etwas Übernatürlichem.
Der Farbauftrag erfolgt sehr kontrolliert. Unzählige winzige Punkte in reiner Farbe werden gesetzt, die sich erst im Auge des Betrachters mischen und die Leuchtkraft der Farben erhöhen. Der Eindruck einer Traumlandschaft wird dadurch noch verstärkt. Während in dem Arbeitsfeld der Abstraktion der Farbfleck und die Farbfläche dominieren, sind in dem Arbeitsfeld der Konstruktion Linien und geometrische Körper vorherrschend.

Die Konstruktion


Es sind die architektonischen Gebilde, auch mit Horizontlinie, Erd- und Himmelszone, aber das bisherige zentralperspektivische Verständnis von Raum wird aufgegeben zugunsten einer Mehrdimensionalität.
Die räumlichen Ebenen durchdringen sich und es entsteht ein Formenrhythmus.
Es ist eine sehr rationale Malweise, die die geometrischen Grundkörper ganz klar berechnend anordnet. Bei der Abstraktion und auch bei der Konstruktion geht man teilweise von der Natur aus, z. B. einer Landschaft oder einer Stadtansicht und vereinfacht und reduziert auf das unbedingt Wesentliche. Ganz anders bei der Konkretion. Hier geht man ganz vom Eigenwert der Farben und Formen aus.

Die Konkretion


Es sind die sehr geordneten ganz ungegenständlichen Bilder mit ihrer eigenen Logik. Eine nur in der Vorstellung existierende Idee wird in einer Komposition über autonome Formen und Farben sichtbar. Die Aufgabe des Betrachters ist die bildimmanenten Regeln zu entdecken. Eine sehr konsequente gesetzmäßige Malweise, bei der nicht Emotionen, sondern ein Konzept den Pinsel führt. Es ist die mathematische Ausdeutung der Welt.

Horst Merck war ein eigenwilliger Kautz und liebeswerter Mensch, „Hodla“ eben, wie ihn seine Freunde nannten, dessen Liebe den Tieren galt, insbesondere seiner Katze Namens „Katerle“.
Deshalb ist es nur logisch, dass er sein Vermögen größtenteils an den Ansbacher Tierschutzverein bzw. an die Stiftung vermachte.
Mit der Ausstellung der Gemälde von Horst Merck hofft der Tierschutzverein in seinem Interesse auf einen möglichst großen Zuspruch und einen Verkauf ausschließlich zugunsten des Tierschutzes.