Schlechte Demokraten
Ich bin seit 18 Jahren Stadtrat und fast ebenso lange Mitglied im Bauausschuss. Kaum eine Entscheidung wurde bisher so ausführlich und mit so breiter Öffentlichkeitsbeteiligung vorbereitet, wie die zur Zeit laufende Promenadensanierung. Am Ende des Abwägungsprozesses und der Entscheidungsfindung stand im Oktober 2010 ein einstimmiger Stadtratsbeschluss.
Das Thema Schrägparkplätze wurde auch vor drei Jahren heiß diskutiert. Die Gegenargumente waren allerdings damals wie heute stichhaltig. Es gibt durch die Schräganordnung keinen einzigen Parkplatz mehr. Dafür würden aber so gut wie alle Bäume geopfert und das Rückwärtsausparken bei täglich 14000 Fahrzeugen auf die Promenade wäre nur im „Blindflug“ möglich.
Wie gefährlich rückwärts ausparken ist, kann jeder Ansbacher in der Triesdorfer Straße selbst testen. Letztendlich entschied sich der Stadtrat einstimmig für die Variante der Längsparkplätze. Die dadurch erreichte Geschwindigkeitsreduzierung war ein wesentlicher Grund dafür. Otto Schaudig brachte bei der Diskussion um die Fahrgeschwindigkeiten auf der Promenade sogar die Einführung einer Zone 30 ins Gespräch.
Laut FLZ akzeptierte Herr Denzlinger von Citymarketing 2010 den Stadtratsbeschluss. Heute ist er Stadtratskandidat der Freien Wähler und nun will er die Diskussion von neuem führen; ein billiger Wahlkampftrick?
OB-Kandidat Deffner nimmt gar leichtfertig in Kauf, dass eine Million Euro an Steuergeldern verloren gehen. Denn soviel würde Baustopp, Umplanung und Neuvergabe der Bauarbeiten wohl zusätzlich kosten. Händler und Kunden würden zudem ein weiteres Jahr mit der Promenadenbaustelle leben müssen – eine Zumutung!
Manfred Stephan
BAP-Fraktionsvorsitzender
Ansbach, 02.02.2014