BAP auf der Seite der Patienten

Offener Brief an PD Dr. Wacker vom 09.09. 2016

Sehr geehrter PD Dr. Wacker,

in meiner Funktion als gewählter Stadtrat der Stadt Ansbach habe ich Sie in der Stadtratssitzung am 19.07.2016 bei der Diskussion zu der Änderung der Herzkatheterbereitschaft an Wochenenden und Feiertagen als „Brandstifter“ bezeichnet; allerdings habe ich noch während meines Redebeitrages den Begriff zurückgenommen und in „Zündler“ umgewandelt.
Für meine emotionale Verwendung des Begriffes „Brandstifter“ möchte ich mich ausdrücklich entschuldigen.
Allerdings möchte ich in diesem Zusammenhang klarstellen, dass dies zu einer schlechteren Patientenversorgung führt, was durch einige Fälle inzwischen auch belegt werden kann!
Diese Meinung vertreten im Übrigen auch viele Notärzte in Stadt und Landkreis Ansbach!
Wie kam es zum Hochkochen der Emotion?
Obwohl es bereits im November 2014 nach Protesten von Notärzten und dem Stadtrat Ansbach zu der Rücknahme der Bereitschaftsänderung des Herzkatheterlabors gekommen war, wurde diese Änderung jetzt erneut eingeführt. Dies mit dem Wissen, dass Dr. Goepfert damals erklärt hat, dass das Ansbacher Herzkatheterlabor bis auf eine Umbauphase von ca. 2 Wochen in Zukunft immer rund um die Uhr einsatzklar bleiben wird. Nachdem ich gerüchteweise von den erneuten Plänen gehört hatte, haben Sie mir dann in einem Telefongespräch erläutert, dass das ab August so sein wird und es sich um eine Testphase (für was, bitteschön??) von 6 Monaten handeln soll. Während eines Notarzteinsatzes im Juli wurde mir dann von Rettungsleitstelle (ILS) erklärt, dass diese Änderung bereits in Kraft getreten ist.
Ansonsten wurde mit uns Notärzten im Vorfeld überhaupt nicht gesprochen (wieso auch, wenn deren Meinung für Sie so uninteressant ist…), allerdings habe ich dann im Juli einen Brief von Dr. Pirot an die Neuendettelsauer Notärzte bekommen, der darin den dortigen Kollegen bereits im Mai die Änderungen bekannt gemacht hat…
Vielleicht möchten Sie ja auch Ihren Umgang mit uns Notärzten überdenken? Wir sind jedenfalls gerne zum Dialog bereit.
Als Stadtrat habe ich den Anspruch, dass unsere Bürger eine gute, besser noch, sehr gute medizinische Versorgung erwarten dürfen und werde auch in Zukunft in meinen verschiedenen Funktionen alles dafür tun.
Wir bezahlen sehr, sehr viel Geld für das Unternehmen ANregiomed. Diese Änderung der Herzinfarktversorgung wird aber kein Geld einsparen, sondern Vertrauen und Geld kosten, weil Patienten zu Schaden kommen werden und die Menschen dadurch andere Kliniken aufsuchen werden.
Daher bitte ich Sie hiermit um schnellstmögliche Rücknahme dieser schädlichen Veränderung für akute Herzinfarktpatienten.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Markus Bucka