Ivanka Perisic

Ivanka Perisic, Alzheimer Gesellschaft Stadt und Landkreis Ansbach e.V.


Alzheimer Gesellschaft Stadt und Landkreis Ansbach e.V.

Wofür setzt man sich ein?
Ivanka Perisic begann ihr Engagement, als sie vor 22 Jahren selbst pflegende Angehörige war und nur wenig Unterstützung finden konnte. Seitdem sorgt sie dafür, dass es Demenzkranken und pflegenden Angehörigen besser geht als ihr damals. Frau Perisic musste erfahren, wie demenzkranke Menschen mit Migrationshintergrund die neu gelernte Sprache langsam vergessen. Sie engagiert sich daher verstärkt dafür, Angebote in verschiedenen Sprachen zu schaffen, die auch die jeweiligen kulturellen Besonderheiten berücksichtigen. Dabei setzt sie auf Versorgungsstrukturen, die durch bürgerschaftliches Engagement und familiale Hilfen getragen werden.

Was wurde bisher erreicht?
Seit Ende der Achtzigerjahre half Ivanka Perisic bei der Gründung von Alzheimer Gesellschaften in Würzburg/Unterfranken, Bad Boll, Mittelfranken, Bayern und Ansbach. Auch zahlreiche Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörige von Demenzkranken rief sie ins Leben. Schon damals war sie Mitbegründerin des ersten deutschen Alzheimer-Telefons für Demenzbetroffene sowie des Alzheimer-Fachtelefons für die Hauptamtlichen der Altenhilfe und der „Gedächtnissprechstunde“ für Hirnleistungsgestörte und ihre Angehörigen.
Ferner engagierte Perisic sich fast zehn Jahre lang unentgeltlich für die Organisation der Mittelfränkischen Altenhilfetagungen und war ehrenamtliche Dozentin beim Caritasverband Nürnberg, um die ersten gerontopsychiatrischen Fachpfleger in Bayern auszubilden.

Der Schwerpunkt ihres Engagements lag in der Stadt Ansbach. Sie war Mitbegründerin des Ansbacher Hospizvereins und der Parkinson-Selbsthilfegruppe, wo sie bis heute ehrenamtliche Vorträge hält und Fortbildungen anbietet. Im Jahr 2000 gründete sie den Ansbacher „Runden Tisch Demenz“, an dem u. a. pflegende Angehörige, Experten und Praktiker aus verschiedenen Fachbereichen, Krankenkassenvertreter, Kommunalpolitiker und der Seniorenbeirat teilnehmen und verschiedene Projekte für Demenzkranken und ihre pflegenden Angehörigen entwickeln.

2006 ging Ivanka Perisic in Rente und spendete von nun an fast ihre gesamte Zeit dem langjährigen Anliegen. Seitdem ist sie ehrenamtliche Leiterin der Demenz-Fachberatungsstelle Ansbach. Hier werden Beratungen in verschiedenen Muttersprachen angeboten und eine regionale Demenz-Internetplattform für Migranten eingerichtet. Perisic war Mitbegründerin des Netzwerks Demenz Stadt und Landkreis Ansbach, initiierte und leitete die Angehörigen-Selbsthilfegruppe „Blümchenkaffee“, später auch die Betreuungsgruppe „Fit im Kopf“ im Mehrgenerationenhaus. Sie koordiniert einen ehrenamtlichen Helferkreis zur häuslichen Entlastung pflegender Angehöriger in Ansbach und gründete die „Helfervermittlungsbörse“. Bis heute hat sie etwa 300 ehrenamtliche Helfer weitergebildet und zahlreiche Helferkreise bei der Gründung beraten.

Im vergangenen Jahr initiierte sie eine Anlauf-, Schulungs-, Fortbildungs- und Vermittlungsbörse für engagierte Mitbürger mit Migrationshintergrund zur häuslichen Pflege von demenzbetroffenen Migrantenfamilien.

Vorbildwirkung
Ivanka Perisic hat sich für Demenzkranke und ihre Angehörigen bereits engagiert, als das Problem von der breiten Öffentlichkeit noch weitgehend ignoriert wurde. Bis heute setzt sie sich als Mitglied des Seniorenbeirates der Stadt Ansbach für die Sensibilisierung der Kommunalpolitiker ein. Im Laufe ihrer Engagementkarriere hat Ivanka Perisic an der Initiierung zahlreicher Einrichtungen für Demenzkranke und deren Angehörigen mitgewirkt und innovative Projekte – vor allem für Betroffene mit Migrationshintergrund – auf den Weg gebracht.

Welche Zukunftspläne hat das Projekt?
Ivanka Perisic will sich auch in Zukunft verstärkt für die Unterstützung von Familien mit Migrationshintergrund einsetzen. Aktuell gestaltet sie eine Demenz-Internet-Plattform für den Raum Ansbach, mit Informationen in Deutsch, Türkisch, Russisch, Rumänisch und Ungarisch.