Die beiden großen Parteien hatten in der Sitzung des Stadtrates am 31. Januar 2012 die Gelegenheit, ihren Namenszusätzen „christlich“ und „sozial“ gerecht zu werden.
Doch die Ansbacher Fraktionen von CSU und SPD missachteten wieder einmal die Rechte der Arbeitnehmer und die Wünsche der großen Kirchen. Wider alle Vernunft stimmten sie der maximal möglichen Zahl von verkaufsoffenen Sonntagen zu.
Diese dienen alleine den Unternehmen; mit dem Argument, dass die Resonanz der Bevölkerung gut ist. Wir empfinden es als traurig. Die Öffnungszeiten sind schon jetzt mehr als ausreichend. Und wissen wir mit einem Sonntag nicht mehr anzufangen, als in die Geschäfte zu „pilgern“?
Und überhaupt – was ist der nächste Schritt von CSU und SPD? Wenn man auf die Sonntage verzichtet – warum nicht gleich auf alle Feiertage? Wir steigern das Bruttosozialprodukt? Jeder Tag ein Werktag?
Wem nützt das? Die Arbeitgeber würde das freuen. Denken Sie einmal darüber nach – von CSU und SPD ist das offensichtlich zuviel verlangt.
Die BAP wird auch in Zukunft gegen diese unsoziale, konsumorientierte Gleichmacherei der Sonntage stimmen.
Apropos „unsozial“ und „unchristlich“: besonders CSU-Mann Deffner tut sich in letzter Zeit hier besonders hervor. Er ist sich nicht zu schade, den Knüppel des Disziplinarverfahrens gegen zwei leitende Mitglieder der Stadtverwaltung anzustrengen.
Ihr Vergehen: sie waren anderer Meinung und haben das gesagt. Auch wenn er evtl. formaljuristisch im Recht wäre: kein miteinander reden, keine Diskussion, kein christliches Verzeihen – gleich der Versuch der Bestrafung.
Stellen Sie sich einmal vor, dieser „General“ wäre nicht nur ein kurzzeitiger Vertreter – trübe Aussichten für alle Mitarbeiter/innen, wenn das seine Art der Menschenführung sein sollte.
Rainer Meier